Ein Lebenslauf ist neben dem Bewerbungsschreiben "die" Eintrittskarte für ein Bewerbungsgespräch. Nur wenn Sie beide informierend, interessant und überzeugend gestaltet haben, können Sie sich Chancen auf ein Bewerbungsgespräch ausrechnen.
Es ist also sehr wichtig diesen, nicht nur im Hinblick auf seinen Inhalt, sondern auch auf sein Aussehen mit größter Sorgfalt zu pflegen und auf den aktuellen Stand zu halten. Auch wenn sich ein Arbeitgeber für die erste Durchsicht Ihres Lebenslaufes höchstens 5 Minuten Zeit nehmen wird, sollten Sie sich trotzdem reichlich Zeit einplanen.
Zunächst wird der Personaler seine Aufmerksamkeit auf die Form des Lebenslaufes richten. Dass Lebensläufe mit Eselsohren oder Flecken unmittelbar in den Mülleimer wandern, ist verständlich. Aber auch Details wie Schrifttyp, Schriftgösse oder Formatierung sagen einiges über den Verfasser aus. Da es grundsätzlich kein vorgegebenes Schema gibt, ist es jedem selbst überlassen, Form und Aussehen zu wählen. Dabei gilt es jedoch strengstens darauf zu achten, dass der Lebenslauf einheitlich gestaltet wird. Zu viele Überschriften oder unterschiedliche Schrifttypen lassen einen Lebenslauf schnell unübersichtlich aussehen.
Der Lebenslauf soll dem Personalverantwortlichen einen Überblick über Sie verschaffen, also was Sie bis dato in Ihrem Leben gemacht haben. Wo Sie Ihre Ausbildung gemacht haben und wo Sie bereits beruflich Erfahrungen gesammelt haben. Dabei sollte ein Lebenslauf die folgenden grundsätzlichen Fragen über den Bewerber beantworten:
- Stimmen die vorhandenen Qualifikationen mit den Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle überein?
- Welche Ausbildung besitzt der Bewerber?
- Welche Erfahrungen hat der Bewerber bereits im Berufsleben gemacht und in welcher Funktion war er zuletzt angestellt?
- Wie gestaltet der Bewerber seine Freizeit und inwiefern unterstützt dieses die Leistungen am Arbeitsplatz.
- Welche zeitlichen Lücken stellen sich im Lebenslauf dar, in denen der Bewerber nicht berufstätig war und warum?
Dies oder ähnliche Fragen sollten Sie in Ihrem Lebenslauf beantworten. Am Besten versetzen Sie sich in die Lage des Personalverantwortlichen und stellen Sie sich die Frage, an was er interessiert sein könnte und wie Sie dies möglichst interessant beantworten könnten. Dabei können Sie auf zwei unterschiedliche Arten von Lebensläufen zurückgreifen, dem ausformulierten und dem tabellarischen, wobei letzterer heutzutage in den meisten Fällen üblich ist.
Grundsätzlich sollte man den Lebenslauf in vier Gruppen einteilen um somit auch die Übersichtlichkeit zu garantieren und die Daten inhaltlich prägnant darstellen zu können:
1. Persönliche Daten
Hierzu gehören für jegliche Bewerbung grundlegende Informationen wir Vor- und Familienname, Geburtsdatum und -Ort, Anschrift und Familienstand. Selbstverständlich können Sie auch Konfession und Angabe zur Ihren Eltern machen, wobei dies eher unüblich ist und daher auch vermieden werden sollte.
2. Ausbildung
Hier sind alle schulischen, universitären und beruflichen Ausbildungsgänge zu erwähnen. Dabei sollten Sie insbesondere nicht nur den Namen der jeweiligen Institution nennen, sondern auch Zeitraum und Abschluss. Es bietet sich für Berufseinsteiger an, dass Sie auf Noten hinweisen oder Prüfungsfächer, Leistungskurse, übernommene Aufgaben während der Ausbildung, Titel der Abschlussarbeit und Auszeichnungen bzw. Würdigungen in Ihren Lebenslauf aufnehmen. Dabei sollte jedoch nicht das Ziel sein, den Lebenslauf zu füllen sondern dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich ein umfassendes Bild zu machen. Je deutlicher das Bild von Ihnen, desto besser können Sie sich von anderen Bewerbern absetzen und positiv hervorheben.
3. Beruflicher Werdegang
In dieser Unterrubrik gehen Sie auf Ihre beruflichen Stationen näher ein. Zeitraum, Tätigkeiten, Aufgaben- und Verantwortungsbereich sowie Arbeitgeberdaten gehören dabei zu den Angaben, die sie auf jeden Fall erwähnen sollten. Sehr deutlich sollten Sie dabei berufliche Aufstiege innerhalb einer Firma kennzeichnen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass gerade bei vielen Stationen die Übersichtlichkeit des Lebenslaufes stark leiden kann. Es sollte also auch hier nur die notwendigen Informationen dargestellt werden. Insbesondere Bewerber, die bereits seid längerem im Beruf sind, sollten darauf verzichten, jegliche Aktivitäten während eines Praktikums zu erwähnen. Der Fokus liegt nicht auf der Masse sondern vielmehr auf der branchenspezifischen Praxis, die Sie gewonnen haben und die Sie für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert.
4. Besondere Kenntnisse und Weiterqualifizierung
Angaben zu besonderen Fähigkeiten, die Sie sich neben der Ausbildungs- bzw. Berufslaufbahn angeeignet haben sollen in diesem Bereich Einklang finden. Dazu gehören insbesondere Sprach- und IT-Kenntnisse, Methodenkenntnisse, Weiterbildungsangaben und ehrenamtliches Engagement.
Bezüglich der zeitlichen Abfolge der einzelnen Lebenslaufdaten können Sie sich aussuchen, wie Sie Ihre Lebenslaufdaten chronologisch anordnen. Sie sollten nur beachten, dass es einheitlich angewandt wird und für den Leser klar erkennbar ist, dass sie die jüngsten oder die ältesten Angaben in den einzelnen Gruppen zuerst erwähnen.
Checkliste Lebenslauf
- Sie sollten Ihren Lebenslauf nicht mit Informationen überladen, sondern dokumentieren Sie nur die Daten, die für Ihren Gesprächspartner von wesentlicher Bedeutung sein können.
- Ihr Lebenslauf sollte sich auf eine bis zwei Seiten beschränken, nicht mehr! Selektieren Sie Ihre Informationen und fassen Sie bestmöglich zusammen.
- In häufigen Fällen führt eine falsche Wortwahl oder eine fehlerhafte Rechtschreibung im Lebenslauf zum Ausscheiden von Kandidaten. Deswegen sollten Sie sich eine zweite Meinung einholen.
- Vermeiden Sie grundsätzlich unprofessionelle E-Mail Adressen wie z.B. tanzmaus@hotmail.com
- Ein Lebenslauf muss nicht unbedingt ein Lichtbild beinhalten. Nichtsdestotrotz wird es stark empfohlen, solange es ein seriöses Bild von Ihnen ist.
- Vermeiden Sie Ihre Tätigkeiten in der ersten Person Singular aufzulisten.
- Sie sollten bezüglich Ihrer Kompetenzen nicht lügen bzw. zu sehr übertreiben. Spätestens beim, Vorstellungsgespräch stehen Sie dann umso dümmer da.
- Erwähnen Sie nicht Ihre letztes Gehalt, auch nicht, was Sie sich zukünftig vorstellen.
- Sie sollten Ihren Lebenslauf einheitlich gestalten und es möglichst vermeiden unterschiedliche Schrifttypen oder Farben zu verwenden.
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