Nichts ist bei der Jobsuche deprimierender, als mehr als 40 Bewerbungen zu schreiben und keine oder bestenfalls vage und unpersönliche Antworten zu erhalten.
Zu qualifiziert, zu wenig qualifiziert, zu wenig praktische Erfahrungen, zu viele praktische Erfahrungen... Letztendlich fragen Sie sich, wie Sie endlich eine (positive) Antwort auf Ihre Bewerbung bekommen. Und wovon diese überhaupt abhängt.
Sie bekommen keine Antwort? Keine Sorge, Ihr Telefon ist weder stumm noch defekt. Aber anstatt auf DEN Anruf zu warten, wäre es vielleicht sinnvoller, wenn Sie selbst anrufen und nach dem Stand Ihrer Bewerbungen fragen würden.
Gerade das Gefühl, selbst etwas zu tun, hilft Ihnen an dieser Stelle beim Weiterkommen.
Wir geben Ihnen einige praktische Ratschläge, wie Sie bei Ihrer Jobsuche weiter kommen und endlich eine Antwort auf Ihre Bewerbung erhalten.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre bisherigen Bewerbungen und passen Sie Ihre Jobsuche an
Es kommt häufiger vor, dass man länger als drei Monate nach einem geeigneten Arbeitsplatz sucht. Insofern müssen Sie sich nicht für die verstrichene Zeit schämen. Allerdings ist es wichtig, eine Bilanz über Ihre Bemühungen zu ziehen.
Haben Sie eine Tabelle, in der Sie Ihre bereits versendeten Bewerbungen vermerken? Wenn nicht, dann wird es jetzt Zeit dafür! Bringen Sie etwas Ordnung in Ihre Jobsuche.
Und haben Sie die dazugehörigen Stellenangebote gespeichert? Das ist wichtig, weil Arbeitgeber ältere Stellenangebote meist nach einiger Zeit von den Internetseiten löschen. Wenn Sie also vermeiden wollen, dass Sie sich am Tag des Vorstellungsgespräches nicht mehr daran erinnern können, auf welchen Job Sie sich eigentlich beworben haben – sollten Sie die Stellenanzeige vorher abspeichern und bei Bedarf abrufen bzw. ausdrucken können.
Definieren Sie Ihre Bewerbungen genauer
Wie viele Bewerbungen haben Sie gerade im Rennen? Um zu wissen, ob sich Ihr ganzer Einsatz überhaupt lohnt, sollten Sie herausfinden, welche Bewerberprofile eigentlich gefragt sind. So können Sie gezielter nach geeigneten Stellen suchen und schreiben nicht einen riesigen Packen halb zutreffender Bewerbungen.
Zudem haben passgenauere Bewerbungen einen weiteren Vorteil: Ein differenziertes Wissen über die potenziell infrage kommenden Stellen führt möglicherweise zu etwas versteckteren Stellenangeboten mit geringerer Konkurrenz.
Wann kommt der richtige Zeitpunkt zum Nachhaken?
Wenn Sie sich im Zuge des Bewerbungsverfahrens zu einem angemessenen Zeitpunkt nach dem Stand Ihrer Bewerbung erkundigen, beweisen Sie Ihre Motivation. Gerade, wenn viele Anfragen in einem Unternehmen eingehen, werden zu unpersönliche Bewerbungen schnell aussortiert. Eine gezielte Nachfrage öffnet jedoch viele Türen:
Dies war bei Marie L. (42), einer kaufmännischen Assistentin, der Fall: Sie wurde im Anschluss an Ihren Anruf von einem mittelständischen Unternehmen eingestellt. Der Arbeitgeber hatte aufgrund von Zeitmangel noch keine Lebensläufe gelesen.
Da sie sich meldete, hatte er jedoch schnell einen gewissen Vorabeindruck. Marie L. durfte sich persönlich vorzustellen und erhielt noch am selben Tag die Job-Zusage.
Eine Firma erhält auf eine einzige Stellenausschreibung leicht 60 bis 100 Bewerbungen. Daher kann sich die Bearbeitungszeit in die Läge ziehen, weshalb Sie dem Unternehmen zumindest zwei Wochen Zeit zum Antworten lassen sollten. Danach ist eine höfliche Nachfrage durchaus vertretbar.
Bei einer Spontanbewerbung umfasst der Zeitraum ungefähr acht Tage.
Wie kontaktieren Sie das Unternehmen möglichst geschickt?
Eine Kontaktaufnahme per Telefon kann einen besonders interessanten Informationsaustausch bedeuten. Fragen Sie stattdessen per E-Mail nach dem Status Ihrer Bewerbung, riskieren Sie natürlich eine Absage nach dem anonymen "Wir haben schon einen anderen Kandidaten gefunden"-Schema.
Klar, dass es nicht immer ganz leicht ist, die Kontaktdaten aller Unternehmen herauszufinden. Außerdem müssen Sie auch nicht unbedingt jeder Bewerbung hinterhertelefonieren. Aber keine Sorge: In Zeiten des Internets und der sozialen Netzwerke wie Xing oder LinkedIn finden Sie in der Regel alle wichtigen Informationen.
Wenn Sie sich genau über "Ihr" Unternehmen informieren, entdecken Sie auch häufig die Kontaktdaten von firmeninternen Ansprechpartnern. Anstatt ausschließlich zu fragen, ob Ihre Bewerbung sicher angekommen ist, erkundigen Sie sich am besten nach dem Einstellungsstand: Ist die Stelle bereits besetzt? Sind noch andere Stellen frei? Welche Bewerberprofile sind gefragt? Sofern „Ihre“ Stelle noch zu vergeben ist, ist ein günstiger Zeitpunkt gekommen, Ihren Ansprechpartner nach den Kontaktdaten des zuständigen Personalmitarbeiters zu fragen und diesen dann direkt zu kontaktieren, um weitere Informationen zum Bewerbungsstand zu erhalten.
Eine Absage zu erhalten, ist niemals schön – bedeutet aber nicht das Ende:
Nachdem er sein Studium abgebrochen hatte und von dem Konzern Apple, den er selbst gegründet hatte, entlassen worden war, war Steve Jobs mit 30 Jahren erledigt.
In einer Rede im Jahr 2005 erklärte er: „Ich habe es zu dem Zeitpunkt zwar nicht verstanden, aber es hat sich gezeigt, dass meine Entlassung durch Apple das Beste war, was mir jemals im Leben passiert ist. Die Schwere des Erfolgsdrucks wurde durch die Leichtigkeit ersetzt, dass ich wieder ein Anfänger ohne Sicherheiten war. Das hat mir den Weg zur kreativsten Phase meines Lebens geöffnet.“
Auch wenn manche Unternehmen das teilweise etwas anders sehen: Sie haben vom angeschriebenen Unternehmen eine ehrliche Antwort in halbwegs absehbarer Zeit verdient! Fordern Sie Ihr Recht freundlich ein – Sie dürfen auch gerne nachfragen, warum Ihre Bewerbung nicht ausgewählt wurde und somit in Zukunft aus Ihren Fehlern lernen.
Ihre Meinung ist uns wichtig, teilen Sie sie gern!